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Fachjournalist-Podcast: Freie Radios

In der aktuellen Fachjournalist-Podcast-Episode spricht Adrian Garcia-Landa mit Andreas Riemann von Radio Dreyeckland (Freiburg) und Carsten Rose von Radio F.R.E.I. (Erfurt) über freie Radios in Deutschland.

Denkt man an Radio, fallen einem Deutschlandradio, Lokalradios oder Musiksender ein. Aber neben den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern gibt es noch eine dritte, kaum wahrgenommene Kategorie: die freien Radios, von denen es bundesweit circa 30 gibt. Die stark lokal ausgerichteten Stationen bieten eine ganz andere Art von Programm und haben sich, obwohl sie nicht-kommerziell arbeiten, fest in ihrem Umfeld etabliert. Ihre Stärke liegt vor allem in der Vielfalt ihres journalistischen Angebots.

Adrian Garcia-Landa ist Übersetzer und Unternehmensberater. Er leitet ehrenamtlich das Berliner Kiez- und Bezirksradio Infothek88vier, das Sie werktäglich von 9 bis 10 Uhr auf UKW 88.40 hören können.

 

Der Fachjournalist-Podcast ist ein Nachwuchsprojekt des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV). Journalistenschüler und junge Journalisten machen hier (fach-)journalistische Inhalte und Beiträge des Onlinemagazins Fachjournalist oder eigens recherchierte (fach-)journalistische Themen alle zwei Monate hörbar.

Sie möchten mehr über die Redaktion des Fachjournalist-Podcast erfahren und vergangene Episoden hören? Hier geht es zum Blog der Redaktion: fachjournalist-podcast.de

Kommentare
  1. Anders als im Beitrag dargestellt, erfolgt ein Großteil der Finanzierung der Bürgersender in Deutschland über die Landesmedienanstalten. Dies sind ca. 25 Millionen Euro/Jahr deutschlandweit.

    • Danke für Ihre Bemerkung. Der Sinn des Beitrages war die Verschiedenartigkeit der Sammelkategorie „Bürgermedien“ zu zeigen. Neben Offenen Kanälen in TV und Hörfunk, Ausbildungsradios und TV, Campusradios und TV gibt es auch freie Radios. Ich finde sie am interessantesten, weil sie den Anspruch haben, zumindest in den Beispielen, die ich ausgesucht habe, ein Gegenmedium zu sein oder eine Plattform für die Gemeinschaft. Von diesen freien Radios gibt es ca. 30 in Deutschland, von insgesamt ca. 350 Bürgermedien.

      Dass BM insgesamt vielleicht 25 Mio € von Rundfunkgebühren als direkte oder indirekte Unterstützung bekommen will ich nicht bestreiten. Es war auch nicht der Sinn und Inhalt des Beitrages, die Finanzierung zu thematisieren, geschweige zu beklagen. Wenn ich etwas zu beanstanden hätte, dann ist es die uneinheitliche rechtliche Stellung der Bürgermedien und freien Medien (Radio & TV) in Deutschland. Von Bundesland zu Bundesland ist ihre Stellung verschieden. Niedersachsen, Hessen und Thüringen u.a. haben die Empfehlung des EU-Berichts über Bürgermedien 2008/2011 (INI) von MdEP Karin Resetarits aus 2008 umgesetzt. Der Bericht forderte die Mitgliedsstaaten auf, Bürgermedien neben privaten und öff.-rechtlichen als eine dritte Kategorie Medien anzuerkennen. Deswegen bekommen BM in Niedersachsen z.Bsp. einen Teil der Rundfunkgebühren, 1% der Gesamtsumme. Das ist aber die Ausnahme: In Berlin z.Bsp. ist die Situation der freien Radios nicht gerade gut: die Frequenz, die den freien Radioprojekten und dem offenen Kanal „Alex-Radio“ zur Verfügung steht, erreicht 800.000 Einwohner von 3,5 Mio. Das sind ca. 25% der Bevölkerung. Also wenn ich etwas beanstanden würde, dann nicht ob BM direkt bezuschusst werden sollten, sondern eher, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden sollten. Was für einen Sinn hat es, den Bürgern in Berlin z.Bsp. Zugang zu elektronischen Medien anzubieten, wenn dadurch nur ein Bruchteil der Bevölkerung erreicht werden kann? Das macht nur zu 25% Sinn.

      Um zurück auf das Thema zu kommen: Wieviel von den 25 Mio € an die 30 freien Radios fließen, die Gegenstand des Beitrags waren, kann ich nicht sagen. Ich habe beim Bundesverband Bürger- und Ausbildungsmedien angefragt, die Antwort kommt bald.

      Nachdem ich mit Dr. Martin Ritter telefoniert habe, ist mir klar geworden, dass er an meinem Beitrag die Aussage störte, offene Kanäle seien von den Gemeinden finanziert. Das stimmt, das ist ein Fehler, offene Kanäle werden von den jeweiligen Medienanstalten finanziert. Hierfür entschuldige ich mich. In anderen europäischen Ländern ist das jedoch nicht so. In Frankreich z.Bsp. können freie Medien direkt von Gemeinden bezuschusst werden, das ist der Fall von Radio Campus Paris, die 75% ihres Budgets von der Stadt Paris erhalten. Worum es eigentlich ging, wurde aber erst durch ein Gespräch mit Dr. Ritter klar. Zum Glück hatten wir schon mal in der Vergangenheit gesprochen, sofern gab es eine gute Basis.

      Denn wie gesagt, mein Thema war diesmal die freien Radios, zu erklären,wie verschiedenartig Bürgermedien sind.