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Erfolgreicher Content für Instagram

Kennen Sie alle Instagram-Kniffe? Corina Pahrmann und Katja Kupka geben Ihnen Tipps rund um den Gebrauch der Social-Media-Plattform. Ein Buchauszug.

Das Veröffentlichen von Fotos ist einfach: Sie starten die App, wählen Ihr Motiv und fotografieren. Anschließend bearbeiten Sie zum Beispiel mit den Funktionen Kontrast, Struktur und Schärfe nach, texten eine knackige Bildunterschrift, markieren abgebildete Personen, sofern sinnvoll, vergeben aussagekräftige Hashtags und publizieren. Fügen Sie Ihren Beiträgen den Ort der Aufnahme hinzu: Dieses Geotagging erhöht in der Regel die Interaktion, und Sie sorgen für ein zusätzliches Erkennungsmerkmal. Mehr Engagement erreichen Sie auch, indem Sie in der Bildunterschrift Fragen stellen oder eine ansprechende Geschichte erzählen.

In Ausnahmefällen können Sie Bilder direkt an ausgewählte User senden. Sie dürfen auf Instagram zudem Fotos verwenden, die Sie nicht über die App und noch nicht einmal über Ihr Handy fotografiert haben. Achten Sie aber auf Authentizität: Instagram ist eine Smartphone-App, Ihre Follower wollen nicht ausschließlich hochauflösende Profifotos sehen. Überfrachten Sie Ihre Bilder zudem nicht mit Filtern: Speziell Rahmen sehen schnell nach Spielerei und Kitsch aus. Die üblichen Regeln für gute Fotografie gelten auch für Instagram. Konzentrieren Sie sich daher idealerweise auf ein zentrales Motiv aus einem interessanten Blickwinkel und beachten Sie die Drittelregel. Entwickeln Sie zudem eine einheitliche Bildsprache und sorgen Sie für einen Wiedererkennungseffekt.

Tipp: Die Profifotografen von National Geographic teilen in einem Fotoguide ihr Wissen zur Digitalfotografie: https://www.nationalgeographic.de/fotografie/tipps-fuer-digitalfotografie.

Anfangs diente Instagram eher dazu, spontane Momente aus dem Leben festzuhalten, mittlerweile hat sich dies auf die Stories verlagert. Die Fotos selbst sind bei erfolgreichen Accounts privater Instagramer, wichtiger Influencer und Unternehmen in der Regel von hoher Qualität. Ein beachtlicher Anteil der Bilder wird deshalb mit einer digitalen Spiegelreflexkamera aufgenommen und nicht mehr mit dem Smartphone. Die Fotos werden häufig mit professionellen Programmen der Bildbearbeitung nachbearbeitet. Hier bieten sich zum Beispiel Programme der Adobe Creative Suite an, die jedoch recht kostspielig sind. Die kostenfreie Software GIMP bietet eine gute Qualität, ansonsten lohnt sich die Investition in eine kostenpflichtige Bildbearbeitungssoftware wie beispielsweise Corel Paint Shop Pro, PhotoDirector oder die Photoshop-Produkte. Allerdings nutzt die teuerste Kamera nichts, wenn auf dem Foto kein interessantes Motiv zu sehen ist und der Bildausschnitt schlecht gewählt wurde! Lernen Sie von den Besten und schauen Sie sich die Galerien erfolgreicher Instagramer an. Kopieren Sie dabei deren Stil nicht, sie können sich aber inspirieren lassen.

Wann und wie auf Instagram posten

Entwickeln Sie eine unverwechselbare Bildsprache mit einem eigenen Stil und fokussieren Sie sich mit interessanten, unterhaltsamen und inspirierenden Beiträgen auf Ihr Spezialthema. Mit künstlerisch drapierten und außergewöhnlich inszenierten Produkten schärfen Sie Ihr Profil und erhöhen den Wiedererkennungswert. Achten Sie dabei auf eine gute Balance zwischen authentischen und professionellen Aufnahmen, sozusagen Hochglanz mit Gefühl!

Tipp: Vergessen Sie nicht, Ihre Bilder mit Ihrem Logo und/oder einem Wasserzeichen vor Raubkopierern zu schützen. Um ein solches Erkennungsmerkmal für Ihre Fotos zu erstellen, können Sie beispielsweise mit den kostenfreien Anwendungen eZy Watermark Lite und iWatermark (jeweils iOS) oder mit den Apps Foto-Wasserzeichen und Add Watermark Free für Android arbeiten. Verwenden Sie Photoshop, können Sie mit der Adobe-Software Wasserzeichen produzieren, das Gleiche gilt für eine Bildbearbeitungssoftware wie GIMP.

Gleichzeitig mit dem Posten auf Instagram können Sie die Fotos über Ihre Profile auf Facebook, Tumblr und/oder Twitter veröffentlichen. Diese Vorgehensweise spart Zeit, ist aber nicht zu empfehlen. Durch die Zeichenbegrenzung in Twitter werden Teile der Bildbeschreibung abgeschnitten, und auf Facebook wirkt der Post aufgrund der größeren Zahl an Hashtags wie ein Fremdkörper. Verwenden Sie daher Ihre Fotos lieber individuell zugeschnitten auf den anderen Plattformen. Möchten Sie mangels Ressourcen dennoch Ihre Instagram-Posts automatisch auf Twitter oder Facebook zeigen, sollten Sie Ihre Bildunterschrift möglichst knapp halten und mit nur wenigen Hashtags versehen. Weitere oder gar alle Hashtags können Sie in einem separaten Kommentar ergänzen. Auf diese Weise werden Ihre Fotos in Instagram gefunden und wirken trotzdem in den anderen Netzwerken attraktiv und gut lesbar.

Besonders hilfreich für die Planung von Content sind die Statistiken über Ihre Abonnenten. Diese zeigen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit die Follower aktiv sind. Zudem gibt es Hinweise auf demografische Merkmale wie Alter und Geschlecht sowie den Standort. Auf Basis dieser Informationen können Sie die Häufigkeit und den idealen Zeitpunkt Ihrer Posts festlegen. Sinnvolle allgemeine Regeln gibt es dafür nicht – entscheiden Sie stets mit Blick auf Ihre Zielgruppe. Wählen Sie idealerweise die goldene Mitte zwischen »in Vergessenheit geraten« und »den Fans auf die Nerven gehen und spammig wirken«. Als Daumenregel sind ein Foto oder Video und eine Story pro Tag ein guter Rhythmus. Socialinsider untersuchte über ein Jahr hinweg den Content von Automarken mit mindestens 50.000 Fans auf Instagram. Diese posteten im Durchschnitt 1,5-mal pro Tag. [1]

Tipp: Haben Sie zu einem bestimmten Ereignis mehrere Fotos, wollen aber bei einem Post pro Tag bleiben? Sie können in Instagram über die Funktion der Bildergalerie bis zu zehn Fotos in einem Post zeigen. Generell locken Sie mit guten Fotos und einem interessanten Storytelling mehr Nutzer auf Ihren Account als mit zu vielen Beiträgen, die jeweils inflationär viele Hashtags enthalten.

Auf Instagram passende Hashtags wählen

Auch wenn es Zeit kostet: Wählen Sie Ihre Hashtags sorgfältig und reizen Sie nicht die zur Verfügung stehende Obergrenze von bis zu 30 Hashtags aus. Mit 5 bis 15 klug gewählten Hashtags sind Sie gut im Rennen – und natürlich sind im Einzelfall Abweichungen nach oben oder unten sinnvoll. Arbeiten Sie idealerweise mit einer Mischung aus allgemein verwendeten Hashtags und Eigenkreationen; in jedem Fall sollten die Hashtags relevant sein. Prüfen Sie, wie stark Ihre Hashtags genutzt werden, und nehmen Sie Abstand von jenen, die schon millionenfach im Einsatz sind. In diesem Fall ist die Konkurrenz zu groß, und Ihr Foto geht in der Bilderflut unter. Der besseren Übersicht wegen können Sie einige oder sogar alle Hashtags in einen separaten Kommentar auslagern.

Tipp: Bei der Eingabe eines Hashtags in die Suchfunktion zeigt Instagram an, wie häufig dieser verwendet wird. Massen-Hashtags wie #instagood werden derart intensiv gebraucht, dass ihr Einsatz wenig sinnvoll ist. Zwar suchen viele Menschen nach diesem bekannten Hashtag, gleichzeitig verwenden ihn aber so viele Accounts, dass Ihr Beitrag in der Timeline nur für Sekunden sichtbar wäre.

Wenn Sie einen Begriff eingeben, zeigt Ihnen Instagram automatisch verwandte Begriffe.

Abbildung: Wer auf Instagram nach dem Begriff Yoga sucht, erhält Hinweise auf verwandte Begriffe.

Prüfen Sie, ob und wie Ihr Wunsch-Hashtag bislang verwendet wird und ob ein Hashtag in problematischen Zusammenhängen auftaucht. Sollte es eine weitere Bedeutung oder Interpretation des Begriffs geben, wäre das ungünstig. Nutzer suchen dann nach Ihnen und landen schlimmstenfalls auf zwielichtigen Seiten. Immer wieder kommt es vor, dass beispielsweise pornografische Accounts ein Hashtag kapern. Meist werden diese Konten irgendwann entdeckt und von Instagram gesperrt.

Bis es dazu kommt, erscheinen jedoch Ihre Fotos in einem bedenklichen Zusammenhang, wenn Sie die gleichen Hashtags verwenden. Achten Sie darauf, nicht versehentlich von Instagram gesperrte Hashtags zu verwenden. Die Hashtags müssen immer wieder aufs Neue geprüft werden, da Instagram regelmäßig neue Begriffe zensiert.

Tipp: Fokussieren Sie sich auf Nischen-Hashtags und möglichst konkrete Begriffe. Statt #food verwenden Sie besser #nosugar und statt #smoothies konkreter #greensmoothies.

Die Königsdisziplin bei Instagram besteht darin, eigene und gut verständliche Hashtags zu kreieren und zu verbreiten. Hierzu bietet sich auch ein Wettbewerb an, eine sogenannte Challenge. Sie stellen Ihrer Community eine Frage oder Aufgabe, und bei deren Beantwortung sollen die Teilnehmer das entsprechende Hashtag verwenden. Widmen Sie den Gewinnern reichlich Aufmerksamkeit, machen Sie auf deren Account und ihre Fotos aufmerksam und gewähren Sie als besonderen Preis den exklusiven Blick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens.

Tipp: Veranstalten Sie einen Wettbewerb (Challenge) auf Instagram, sollte das zugehörige Hashtag nicht zu allgemein sein (statt #hessen lieber #hessenkulinarisch), und es darf nicht zu Verwechslungen mit anderen Produkten, Kampagnen und Unternehmen kommen.

Auf Instagram lassen sich nicht nur Menschen und Unternehmen abonnieren, sondern auch Hashtags. Deshalb stoßen Nutzer leichter auf Ihr Profil, wenn Sie für Ihre Beiträge die richtigen Hashtags verwenden. Nehmen Sie auch die Hashtags unter die Lupe, die erfolgreiche Accounts verwenden. Das könnte Ihre Liste an Hashtags erweitern. Um gezielt nach Hashtags zu suchen, bietet sich Display Purposes an. Darüber hinaus kann eine Keyword-Analyse mit verschiedenen Tools helfen, zum Beispiel ganz klassisch mit dem Keyword-Planer von Google. Die Performance von Hashtags lässt sich auch über kostenpflichtige Tools wie Iconosquare und Talkwalker messen sowie mithilfe der kostenfreien Tools oder Basisvarianten von Sistrix, Buffer, Hootsuite oder Simply-Measured.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Social Media Marketing. Praxishandbuch für Twitter, Facebook, Instagram und Co.“ von Corina Pahrmann und Katja Kupka, erschienen bei O’Reilly, Heidelberg 2019. 

Titelillustration: Esther Schaarhüls

Das Magazin Fachjournalist ist eine Publikation des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV).

Corina Pahrmann ist freie Journalistin, PR-Referentin und Autorin. Sie konzipiert Corporate Blogs, übernimmt deren Redaktionsplanung und schreibt regelmäßig Artikel, vorzugsweise zu IT- und Wirtschaftsthemen. Außerdem betreut sie Social-Media-Präsenzen und unterstützt Unternehmen bei Texten aller Art – vom Insta-Posting über die klassische Pressemitteilung bis zur Website, Broschüre oder zum Whitepaper und Fachbuch.

Katja Kupka berät und schult Unternehmen zu Social Media Marketing und betreibt für sie Content und Community Management. Die PR-Referentin (DPRG-zertifiziert) mit langjähriger Erfahrung in der Finanzbranche schreibt für Corporate Blogs und Onlinemagazine. Als erfahrene Onlineredakteurin bietet sie Schulungen zu „Texten für Online und Social Media“ an. Die Social Media Managerin (TH Köln) organisiert das Frankfurter Chapter des internationalen Social Media Club.

[1] https://www.socialinsider.io/blog/social-media-industry-benchmarks/

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