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Hilfe für Journalist:innen in Gefahr – die Hannah-Arendt-Initiative / Help for journalists at risk of harm – the Hannah Arendt Initiative

(An English version of this article can be found below the German one, as well as a list of contact options.)

Belarus, Ukraine, Russland, Afghanistan: Nicht nur an diesen Hotspots verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen für unabhängige Journalist:innen ständig. Erstmals gibt es jetzt mit der Hannah-Arendt-Initiative ein staatlich finanziertes Netzwerk, in das Organisationen ihre Hilfsprogramme für Medienschaffende integrieren können. Vertreter von an der Initiative beteiligten NGOs berichten, wem sie wie helfen und wie man Zugang zu ihren Fördermaßnahmen bekommt.

Gerne wären wir in diesen Beitrag mit einer Protagonisten bzw. einem Protagonisten oder mit einer persönlichen Geschichte eingestiegen. Das ist aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich, denn die Menschen, um die es im Folgenden geht, müssen inkognito bleiben.

An wen richten sich die Unterstützungsangebote?

Die Angebote zur Unterstützung richten sich an diejenigen, die ihre journalistische Arbeit ins Visier staatlicher Repression und in Gefahr gebracht hat. Ihre Redaktionen und sie selbst wurden sanktioniert und bedroht. Ihre Arbeit ist nur noch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, aus Nachbarländern oder aus dem Exil möglich und sie sind dadurch ökonomisch unter Druck geraten.

Dabei spielt es oft keine Rolle, ob sie als Kulturjournalist:innen, Sportfotograf:innen oder Reisereporter:innen aktiv waren. Selbst mit eigentlich „unpolitischen Berichtsthemen“ ist der Aufenthalt in der Heimat für sie persönlich riskant und wirtschaftlich schwierig geworden.

Andreas Lamm, Deputy Managing Director bei ECPMF / © ECPMF

„Laut unserer Journalists in Residence kursierten zu Beginn der russischen Invasion in den besetzten (ukrainischen) Gebieten Listen bei Telegram, auf denen Namen und Adressen von Journalist:innen geteilt wurden, um sie gezielt aufzuspüren. Es spielt keine Rolle, über was er oder sie schreibt“, sagt Andreas Lamm, der bei der Nichtregierungsorganisation (Non-Governmental Organization, NGO) ECPMF (European Centre for Press and Media Freedom) Förderprogramme für Kolleg:innen organisiert. Und Maxim Ryabkov, Head of Unit Europe bei der Deutsche Welle (DW) Akademie, sieht Produzent:innen aller möglichen Medienformen in seinen Hilfsprojekten, „unabhängig davon, mit welcher Technologie sie arbeiten: Ob im TV oder im Hörfunk, mit Podcasts oder sozialen Medien, in Form von TikTok-Videos oder Longread“, sagt er.

Die Anbieter: der Zusammenschluss zur Hannah-Arendt-Initiative

ECPMF und DW Akademie gehören, zusammen mit dem European Fund for Journalism in Exile (JX Fund) und mit MiCT – Media in Cooperation and Transition, zu den Organisationen, die sich der Hannah-Arendt-Initiative bisher angeschlossen haben.

Die Initiative versteht sich als Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen, die gefährdete Journalist:innen aus Afghanistan, der Ukraine, Russland und Belarus schützen und unterstützen. Sie wird aus Töpfen des Auswärtigen Amtes und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Einen Überblick über die beteiligten Organisationen und ihre integrierten Programme bietet die Webseite der Initiative.

Während die meisten Programme individuelle Hilfe für Journalist:innen bieten, richten sich andere wie der JX Fund gezielt auch an Exilmedien, also Medienhäuser und Redaktionen, die ins Exil gehen müssen. Um ein Bild vom Unterstützungsbedarf der exilierten russischen Medienhäuser zu bekommen, hatte der Fund im vergangenen Jahr die Studie „Rebuilding Russia Media in Exile“ erarbeiten lassen.

„Beides (die individuelle Hilfe und die Unterstützung von Medien, Anm. d. A.) ergänzt sich sehr gut, weil unsere Geförderten natürlich unabhängige Medienhäuser als Ausspielkanäle brauchen und wir umgekehrt mit unseren Stipendien unabhängige Medienhäuser finanziell entlasten, bei denen die von uns Geförderten angestellt sind,“ ist sich Andreas Lamm vom ECPMF sicher.

Wie sieht die Hilfe konkret aus?

Auf den ersten Blick erscheint die Menge von Programmen und Teilprogrammen, die die NGOs – innerhalb und außerhalb der Hannah-Arendt-Initiative – anbieten, komplex. Vieles wiederholt sich und ein abgestimmter Masterplan ist im Tableau der Fördermaßnahmen zunächst schwer zu erkennen. Zumeist können Interessierte sich auf Stipendien, Trainings und Beratungen bewerben. Beim genaueren Hinsehen stellt man dann aber fest, dass viele Maßnahmen unterschiedliche Schwerpunkte haben und sich so teilweise auch ergänzen. So setzen die Stipendien oft unterschiedliche regionale Schwerpunkte, fördern alternativ entweder in den Heimatländern oder in Drittländern, oder richten sich alternativ an Einzelpersonen oder Unternehmen und Redaktionen.

Dr. Lutz Kinkel, Managing Director des ECPMF / © ECPMF

Lutz Kinkel, Managing Director des ECPMF, konkretisiert das Angebot: „Mit (unserem Programm) „Voices of Ukraine“ ermöglichen wir es Journalist:innen, direkt in der Ukraine weiterarbeiten zu können. Hintergrund ist, dass der Medienbereich dort infolge des Krieges drastisch unter Druck geraten ist und Journalist:innen entweder gar nicht mehr arbeiten können oder nicht mehr auskömmlich verdienen“, sagt Kinkel. An solche Medienschaffende vergibt das ECPMF 120 Stipendien im Wert von jeweils 550 Euro pro Monat. Ein Teil des „Voices of Ukraine“-Programms ist das „Journalists in Residence“-Programm im Kosovo. „Als Ukrainer:in kann man sich auch auf die Finanzierung eines mindestens halbjährigen Aufenthalts im Kosovo, also in einem geschützten Raum, bewerben“, ergänzt Kinkel. Darüber hinaus hat das ECPMF etwa 150 Mal technischen Support geleistet, indem es Kameras, Laptops und andere Technik ersetzt hat, die infolge des Krieges verloren gingen oder zerstört wurden.

Auch Maxim Ryabkov von der Deutsche Welle Akademie vermittelt Stipendien und den Ersatz ausgefallener Technik, zusätzlich aber auch Trainings, Beratungen und ein Mentoring durch erfahrene Kolleg:innen. Die Stipendien seines Programms „Space for Freedom“ gehen allerdings nur an Kolleg:innen, die ihre Heimatländer – hier Russland und Belarus – verlassen mussten. „Wir organisieren Trainings zu den Themen psychologische und digitale Sicherheit, digitale Medienstrategie, mediale Formate und digitale Instrumente und für die afghanischen Kolleg:innen speziell zu Mobile Reporting und Videoproduktion“, zählt Ryabkov auf.

Um die Größenordnung und die Inhalte der Maßnahmen deutlich zu machen, nennt auch er Zahlen. So wurden von August bis Dezember 2022 31 belarussische und russische Exiljournalist:innen finanziell mit Stipendien unterstützt. 24 belarussische Journalist:innen nahmen an einem „bedarfsorientierten Trainingsprogramm“ teil. 27 russische Journalist:innen, die sich in den baltischen Ländern befinden, bekamen Beratungen und Mentorings zur Umsiedlung und zu ihrer beruflichen Zukunft in den Exilländern.

In einer zweiten „Projektlinie Afghanistan“ erhielten etwa 20 Teilnehmende Stipendien und Fortbildungen in Dari und Paschtu zu den Themen Digitale Sicherheit, Mobile Reporting sowie Gender- und Minderheiten-sensitive Berichterstattung. Während einer Mentoring-Phase wurden sie von Redakteur:innen der Deutschen Welle bei der Produktion  journalistischer Übungsbeiträge betreut und produzierten so 40 Beiträge für die Zielgruppen in ihrem Herkunftsland. Alle Maßnahmen erfolgten online, die Teilnehmenden hielten sich in Pakistan, im Iran und in Tadschikistan auf.

Der Zugang zu den Programmen

Wie stellen die NGOs sicher, dass ihre Programme zielgenau die richtigen Adressat:innen erreichen, und wie schützen sie sie vor staatlicher Ausforschung? Wie sehen die Zugangsbedingungen aus?

Maxim Ryabkov, Head of Unit Europe bei der Deutsche Welle Akademie / © DW Akademie

„Wir schreiben unsere Unterstützungsprogramme sehr gezielt aus und schicken sie aktiv an ganz bestimmte Kanäle, immer unter der Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten“, formuliert Maxim Ryabkov von der DW Akademie sehr vorsichtig. Zum Schutz der Bewerber:innen mag er nicht einmal die berücksichtigten Sicherheitsaspekte nennen.

Voraussetzung für eine Bewerbung beim Programm der DW Akademie ist ein Nachweis der Qualifikationen, die Bereitschaft, weiterhin im Journalismus zu arbeiten – besonders im Herkunftsland –, und die Prüfung des persönlichen Bedarfs. Letzteres bedeutet, dass bereits gut etablierte Journalist:innen, die eine Unterstützung nicht benötigen, nicht berücksichtigt werden können.

Auf die „Voices of Ukraine“-Stipendien des ECPMF können sich ukrainische Journalist:innen in der Ukraine bewerben. Dazu gibt es dort einen öffentlichen Call, also eine Ausschreibung, an der auch kleine Büros und Organisationen teilnehmen können. „Die Kolleg:innen werden dann einem Fact Check unterzogen und müssen ihre journalistische Arbeit nachweisen. Da genügt es dann nicht, einfach nur einen privaten Blog zu betreiben, sondern man muss journalistische Qualitätsstandards erfüllen und ein journalistisches Selbstverständnis vertreten. Zudem muss die Person den Gewerkschaften bekannt sein“, erklärt Andreas Lamm vom ECPMF.

Dasselbe Verfahren muss auch durchlaufen, wer sich um den Technik-Support der Organisation bewirbt. Die Bewerber:innen müssen ihren Bedarf benennen und werden evaluiert. Dann findet eine Auswahl statt. In das „Journalists in Residence“-Programm kommen Bewerber:innen – auch, weil sie einen besonderen Schutz benötigen – sogar nur über die direkte Vermittlung.

Die NGOs vermitteln aber auch bedrohte Kolleg:innen intern zwischen ihren Programmen weiter. Andreas Lamm vom ECPMF nennt afghanische Kolleg:innen, die jetzt im Kosovo sind. „Die kamen über unseren Hannah-Arendt Netzwerkpartner MICT zu uns. Sie hatten zuvor in Pakistan gearbeitet und liefen Gefahr, nach Ablauf ihrer Aufenthaltserlaubnis zurückgeschoben zu werden. In dem Moment haben wir eingegriffen und sie als Fellows in unser Programm aufgenommen“, erinnert er sich.

„Brain Drain“ oder Demokratieförderung?

Welche Auswirkungen haben die Förderprogramme auf die unabhängigen Medien vor Ort und in Deutschland? Von Menschen vom sicheren Westeuropa aus formuliert klingt die Frage zynisch – und trotzdem wird sie gestellt: Sorgen die Förderprogramme nicht auch für die Abwanderung wichtiger Stimmen aus instabilen Ländern? Begünstigen oder verursachen sie einen Brain Drain des kritischen Journalismus in Belarus, Russland oder Afghanistan?

„Dem Geldgeber Auswärtiges Amt ist es wichtig, bedrohte Journalist:innen immer in einem abgestimmten System mit bestimmten Partnern zu unterstützen. Zunächst soll der Support möglichst vor Ort stattfinden, in den Ländern selbst. Dann in den unmittelbaren Nachbarländern, wie etwa bei den afghanischen Kolleg:innen über MICT in Pakistan. Dann über uns in sicheren Drittländern, etwa dem Kosovo, und zuletzt über den JX Fund im Exil, auch hier in Deutschland“, erläutert Andreas Lamm vom ECPMF die Strategie der Hannah-Arendt-Initiative. Dahinter steht natürlich eine gewisse Angst der Fördermittelgeber vor einem Brain Drain.

Aber auch für die entsprechenden Communities in Deutschland spielen die im Rahmen der Hannah-Arendt-Initiative unterstützen Programme eine wichtige Rolle. Maxim Ryabkov erklärt das am Beispiel der geförderten russischen Medien. „Speziell die russischen Exilmedien, zum Beispiel in Deutschland, könnten auch eine wichtige Rolle für die Versorgung der russischen Community hierzulande spielen. Ich habe dazu keine klaren Zahlen und man muss bei dieser Einschätzung sehr vorsichtig sein, aber es gibt Anhaltspunkte dafür, dass viele russischstämmige Menschen im Ausland bevorzugt die russischen Staatsmedien wahrnehmen.“

Noch erscheint die Hannah-Arendt-Initiative etwas schnell und roh zusammengezimmert. Sie muss sich voraussichtlich zunächst noch ein- und ausrichten und Routinen entwickeln.  Aber bereits jetzt hilft sie – genauer: helfen die beteiligten NGOs mit ihren Programmen – dabei, dass unabhängige Stimmen hörbar bleiben. Für die Öffentlichkeiten in den betroffenen Ländern, aber auch für deren Communities in Deutschland.


Wie können Journalist:innen mit der Hannah-Arendt-Initiative oder den genannten Organisationen Kontakt aufnehmen?

Hannah-Arendt-Initiative – Website www.hannah-arendt-initiative.de oder hannah-arendt-initiative@dw.com
JX Fund: Auf der Site https://www.jx-fund.org/  findet man ganz unten das Formularfeld „Assistance for independent media“. Oder über die Mailadresse info@jx-fund.org.
MiCT: info@mict-international.org
DW Akademie: Unterstützungsprogramme werden sehr gezielt ausgeschrieben und aktiv an ganz bestimmte Kanäle geschickt, immer unter der Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten.
ECPMF: Anfrageformular unter https://www.ecpmf.eu/support/support-contact/


Titelillustration: Esther Schaarhüls

Das Magazin Fachjournalist ist eine Publikation des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV).

© Eberhard Kehrer

Der Autor Gunter Becker schreibt seit Beginn der 1990er Jahre als freier Autor über elektronische Medien, Internet, Multimedia und Kino Anfangs für die taz, dann für den Tagesspiegel und im neuen Millennium vorwiegend für Fachmagazine, wie ZOOM und Film & TV Kamera. Für das verdi-Magazin Menschen Machen Medien verfolgt er die Entwicklung nachhaltiger Filmproduktion, die Diversität in den Medien und neue Medienberufe.

 

 

 


Help for journalists at risk of harm – the Hannah Arendt Initiative

Belarus, Ukraine, Russia, Afghanistan: These are not the only hotspots where the working conditions for independent journalists are steadily getting worse. Now, for the first time, a state-funded network has been called into life in the form of the Hannah Arendt Initiative, into which organisations can incorporate their support programmes for media professionals. Representatives from NGOs involved in the initiative talk about who they help and how, and how to gain access to their support measures.

We would have liked to have opened this article with a leading character or a personal story.  Unfortunately, this would be impossible for safety reasons, because the people who feature in the article below have to remain incognito.

Who are the support services aimed at?

The support services are aimed at those whose work as journalists has brought them into the sights of state repression and put them in danger. Their editorial offices and they themselves have been sanctioned and threatened. Now their work can only be carried out under strict security measures, from neighbouring countries or from exile, and they have be exposed to economic pressure as a result.

And it often doesn’t matter whether they were working as cultural journalists, sports photographers or travel reporters.  Even when reporting on topics that are essentially non-political, it has become too risky for them to stay in their homeland and economically too difficult.

ECPMF’s Deputy Managing Director Andreas Lamm / © ECPMF

„Sources from our Journalists in Residence say that at the beginning of the Russian invasion of the occupied (Ukrainian) territories, lists were circulating on Telegram, sharing names and addresses of journalists so that they could be targeted. It doesn’t matter what he or she writes about,“ explains Andreas Lamm, who organises support programmes for fellow journalists at the ECPMF (European Centre for Press and Media Freedom), a non-governmental organisation (NGO).  And Maxim Ryabkov, Head of Unit Europe at Deutsche Welle (DW) Akademie, sees producers of all possible forms of media in his outreach projects, „regardless of what technology they work with:  Whether on TV or radio, through podcasts or social media, in the form of TikTok videos or long reads,“ he says.

The support providers: the merger into the Hannah Arendt Initiative

TheECPMF and DW Akademie, together with the  European Fund for Journalism in Exile (JX Fund) and with MiCT – Media in Cooperation and Transition, are among the organisations that have joined the Hannah Arendt Initiative so far.

The initiative sees itself as a network of civil society organisations that protect and support journalists at risk from Afghanistan, Ukraine, Russia and Belarus.  It is funded by the Federal Foreign Office and the Federal Government Commissioner for Culture and the Media (BKM). An overview of the participating organisations and their integrated programmes can be found on the initiative’s website.

While most programmes offer individual help for journalists, others, such as the JX Fund, also target exiled media, i.e. media houses and editorial offices that are forced into exile.  In order to create a picture of the support needed by exiled Russian media houses, last year the fund commissioned the study entitled „Rebuilding Russia Media in Exile“.

„Both (the individual help and the support of media, author’s note) complement each other very well, because our grant recipients naturally need independent media houses as playout channels and, conversely, with our grants, we relieve the financial burden on independent media houses where our grant recipients are employed,“ states Andreas Lamm from the ECPMF confidently.

What exactly does the help look like?

At first glance, the set of programmes and sub-programmes the NGOs offer – both inside and outside the Hannah Arendt Initiative – appears complex.  A lot is repeated and in the tableau of support measures it is difficult to discern a coordinated master plan at first.  Mostly, those interested can apply for grants, training, counselling and advice. On closer inspection, however, you com to realise that many of the measures have different focal points and therefore partly complement each other. For instance, the grants often have different regional focuses, alternatively provide funding either in the home country or in third countries, or alternatively are aimed at individuals or companies and editorial teams.

Lutz Kinkel, Managing Director of the ECPMF / © ECPMF

Lutz Kinkel, Managing Director of the ECPMF, elaborates on the range of possibilities:  „Through (our programme) „Voices of Ukraine“ we make it possible for journalists to continue working directly in Ukraine.  The background to this is that the war has put drastic pressure on the media sector in Ukraine and journalists are either no longer able to work or no longer earn enough to make ends meet,“ states Kinkel. The ECPMF awards 120 grants to media professionals in this predicament, each worth 550 euro a month. One part of the „Voices of Ukraine“ programme consists of the „Journalists in Residence“ programme in Kosovo.  „As a Ukrainian, you can also apply for funding to stay in Kosovo for at least six months, i.e. in a protected setting,“ adds Kinkel.  What’s more, the ECPMF has provided technical support about 150 times, replacing cameras, laptops and other technology that was either lost or destroyed on account of the war.

Maxim Ryabkov from the Deutsche Welle Akademie also arranges grants and replacements for faulty equipment, as well as training, advice and mentoring by experienced colleagues. The grants in his programme „Space for Freedom, however, only go to colleagues who have had to leave their home countries – in this case Russia and Belarus.  „We organise training courses on psychological and digital safety, digital media strategy, media formats and digital tools, and for Afghan colleagues specifically on mobile reporting and video production,“ lists Ryabkov.

To illustrate the magnitude and content of these measures, he also mentions some numbers.  From August to December 2022, 31 Belarusian and Russian journalists in exile received financial support in the form of grants.  24 Belarusian journalists took part in a „needs-based training programme“.  27 Russian journalists who currently find themselves in the Baltic countries received counselling and mentoring on resettlement and their professional future in their countries of exile.

In a second „Afghanistan project line“, some 20 participants received grants and training in Dari and Pashto on the topics of digital security, mobile reporting and gender and minority-sensitive reporting.  During a mentoring phase, they were coached by Deutsche Welle editors in producing journalistic practice articles and in this way produced 40 articles for the target audiences in their country of origin.  All the measures took place online, while the participants remained in Pakistan, Iran and Tajikistan.

Access to the programmes

How do NGOs ensure that their programmes reach the right target audiences, and how do they protect them from state-sponsored investigation?  What are the conditions for accessing the programmes?

Maxim Ryabkov, Head of Unit Europe at Deutsche Welle Akademie / © DW Akademie

„We advertise our support programmes in a very targeted manner and actively send them out to very specific channels, always taking security aspects into account,“ Maxim Ryabkov from DW Akademie puts it very carefully. To protect the applicants, he is reluctant to even mention the security aspects taken into account.

The conditions for applying to the DW Akademie programme are proof of qualifications, a willingness to continue working in journalism – especially in the country of origin – and an assessment of personal needs.  The latter means that well-established journalists who do not need any support cannot be considered.

Ukrainian journalists in Ukraine can apply for „Voices of Ukraine“ grants from the ECPMF. There is a public appeal for this, i.e. a call for tenders, in which small editorial offices and organisations can also participate.  „The fellow journalists are then subjected to a fact check and have to provide evidence of their journalistic work.  It is not enough to simply run a personal blog; you have to meet journalistic quality standards and maintain a journalistic self-image.  Moreover, the trade unions must know the individual,“ explains Andreas Lamm from the ECPMF.

Those applying for technical support from the organisation also have to go through the same procedure.   Applicants have to state their needs and are evaluated. Then a selection takes place. Applicants for the „Journalists in Residence“ programme – also because they need special protection – can only be accepted through direct placement.

However, the NGOs also refer at risk colleagues internally between their programmes. Andreas Lamm from the ECPMF names Afghan colleagues who are now in Kosovo.  „They came to us through our Hannah-Arendt network partner MICT. They had previously worked in Pakistan and were at risk of being deported once their residency permits expired.  We intervened at that moment and accepted them as fellows in our programme,“ he recalls.

Brain drain or supporting democracy?

What impact do the funding programmes have on independent media locally and in Germany?  Formulated by people from the safety haven of Western Europe, the question sounds cynical – and yet still it is asked:  Don’t the support programmes also cause an exodus of crucial voices from unstable countries?  Do they encourage or cause a brain drain of critical journalism in Belarus, Russia oder Afghanistan?

„For the Federal Foreign Office as the funding partner, it is important to provide constant support to journalists under threat in a coordinated system with specific partners. Primarily, the support should take place locally if possible, in the countries themselves. Then in the countries immediately neighbouring, such as with our Afghan colleagues through MICT in Pakistan.  Then through us in safe third countries, such as Kosovo, and finally through the JX Fund in exile, including here in Germany,“ states Andreas Lamm of the ECPMF, explaining the Hannah Arendt Initiative’s strategy.  The funding agencies do have a certain underlying fear of a brain drain, of course.

But the programmes supported within the bounds of the Hannah Arendt Initiative also play an important role for the equivalent communities in Germany.  Maxim Ryabkov explains this using the Russian media that are receiving support as an example. „Especially the Russian media in exile, for example in Germany, could also play an important role in serving the Russian community in this country.  I don’t have clear figures on this and it’s very important to be careful in this assessment, but there is evidence that many Russian-born people abroad prefer to tune in to Russian state media.“

In its current form, the Hannah Arendt Initiative seems to have been put together rather quickly and crudely.  It probably still has to set itself up and find its focus and develop routines.  But it is already helping – or more precisely, the NGOs involved are helping with their programmes – to ensure that independent voices remain heard.  For the public in the countries impacted, but also for their communities in Germany.

Cover Illustration: Esther Schaarhüls

The Fachjournalist magazine is a publication of Deutscher Fachjournalisten-Verband (DFJV), a German Association of Specialized Journalists.


How can journalists contact the Hannah Arendt Initiative or the organisations mentioned?

Hannah-Arendt-Initiative – Website www.hannah-arendt-initiative.de or hannah-arendt-initiative@dw.com
JX Fund: On the website https://www.jx-fund.org/, you will find the „Assistance for independent media“ form at the bottom of the page. Or simply write to info@jx-fund.org.
MiCT: info@mict-international.org
DW Akademie:  Support programs are announced in a very targeted manner and actively sent to very specific channels, always taking security aspects into account.
ECPMF: Enquiry form at https://www.ecpmf.eu/support/support-contact/


The Author Gunter Becker has been writing as a freelance author about electronic media, the Internet, multimedia and cinema since the early 1990s, initially for the taz, then for the Tagesspiegel and in the new millennium mainly for trade magazines such as ZOOM and Film & TV Kamera. For the verdi magazine Menschen Machen Medien he follows the development of sustainable film production, diversity in the media and new media professions.

 

 

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