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Instagram Marketing: 5 Tipps, wie Journalisten zu einer eigenen Brand werden

Frage: In welchen Social Media bewegen sich Journalisten? In 99 Prozent der Fälle lautet die Antwort: Twitter. Warum Instagram eine spannende Alternative ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Zusammenfassung: Journalisten können die mediale Reichweite ihrer Berichterstattung noch heute steigern – durch ihr Auftreten in den Social Media. Maßgeblich für den Erfolg ist, die eigene Persönlichkeit als Marke aufzubauen. Authentizität und Dialogbereitschaft auf Augenhöhe sind dabei essenziell.

Aktuell ist Facebook mit rund 2,45 Milliarden monatlich aktiven Nutzern weltweit immer noch die Nummer 1 unter den sozialen Medien, dicht gefolgt von YouTube mit zwei Milliarden. WhatsApp und Facebook Messenger sind dagegen mit 1,6 und 1,3 Milliarden Nutzern abgeschlagen. Instagram belegt mit einer Milliarde monatlich aktiver Nutzer den sechsten Platz. Somit sind mit Facebook, WhatsApp, Facebook Messenger und Instagram insgesamt vier Dienste des Unternehmens Facebook unter den Top-6 der sozialen Netzwerke (Quelle: statista.com).

Instagram wird mit seiner Funktion „Stories“, die jetzt seit rund zwei Jahren verfügbar ist, aber immer interessanter als Informationsplattform – und damit auch für Journalisten. Denn in Deutschland bewegen sich rund 21 Millionen auf „Insta“, etwa 18 Millionen nutzen die Story-Funktion (Quelle: futurebiz.de).

Diese Nutzer sind das Publikum moderner Journalisten. Die Aufgabe der Reporter ist, diese Informationsplattform um wertvolle Inhalte zu erweitern und neue Interessierte anzusprechen. Damit können sie auf sich aufmerksam machen und sich selbst auf der sozialen Plattform vermarkten. Vor allem Freiberufler profitieren davon, denn damit können sie neue Auftraggeber gewinnen.

Essenziell ist: Auf Instagram müssen sich die Anbieter von der Masse abheben, wenn sie Erfolg haben und wollen. Reporter benötigen ein Alleinstellungsmerkmal, um sich als Marke zu positionieren – so gewinnen sie Leser, Meinungen und Vertrauen für sich.

Tipp 1: Themenbereich festlegen

Journalisten beschäftigen sich mit Ressorts wie Sport, Politik, Kultur oder Wissenschaft. Ein Sportjournalist berichtet über den Fußball-Klassiker Bayern gegen Dortmund, Politikjournalisten informieren ihr Publikum über aktuelle Entscheidungen der Bundesregierung. Das heißt: Nur, wenn ein Journalist sich auf einen Themenbereich konzentriert, kann er genügend Expertise entwickeln, um als Reporter einzigartige Inhalte bieten zu können.

Um in den sozialen Medien Reichweite aufzubauen, ist die Bindung der Follower wichtig: Abonnenten interessieren sich für die Met Gala, das Leben von Cathy Hummels oder das neueste Wissenschaftsvideo zum Thema Corona. Wichtig ist also, über den ausgesuchten Themenbereich die Zielgruppe zu definieren.

Der Erfolg hängt dann nicht nur von den behandelten Themen und der Tiefe der Ausführungen ab, sondern insbesondere auch von der Persönlichkeit des Journalisten: Der Reporter ist für sein Auftreten verantwortlich. Über seine Art der Präsentation – faktengetreu, humorvoll, sarkastisch oder skeptisch – setzt er das Hauptmerkmal seiner Marke fest.

Tipp 2: Geschäftskonto einrichten

Um Instagram wirkungsvoll nutzen zu können, ist ein Geschäftskonto vorteilhaft. In drei Schritten ist es eingerichtet:

  1. Einstellungen in der Instagram-App öffnen;
  2. Menüpunkt „Konto“ auswählen;
  3. Auf „Zu professionellem Konto wechseln“ klicken.

Im Anschluss rufen Nutzer die Insights im eigenen Profilbereich auf. Dort sehen sie, welche demografischen Merkmale ihre Abonnenten aufweisen.

Journalisten erfahren:

  • aus welchen Städten und Ländern ihre Follower kommen,
  • in welchem Altersbereich sie sich befinden,
  • welchem Geschlecht sie angehören und
  • wann ihre aktivsten Zeiten sind.

Daran orientieren sich Journalisten bei der Veröffentlichung ihrer Inhalte. Sie legen feste Uploadzeiten fest, um ihre Follower an diesen Rhythmus zu gewöhnen. Wird der Rhythmus für die Abonnenten zur Gewohnheit, erhalten Anbietende mehr „Gefällt mir“-Angaben und Kommentare.

Um diese Informationen abrufen zu können, müssen Ersteller zunächst sieben Tage lang Beiträge veröffentlichen. Erst danach erfolgt eine Auswertung der relevanten Daten durch Instagram.

Tipp 3: Wiedererkennungswert steigern

„90 Sekunden News von heute“ – die Follower müssen bei einem solchen Format lediglich 90 Sekunden investieren, um sich über das Tagesgeschehen zu informieren. Abonnenten müssen dieses Angebot mit ihrem liebsten Journalisten auf Instagram verbinden. Für Reporter ist die Etablierung eines wiederkehrendes Formats auf ihrem Instagram-Kanal ein Alleinstellungsmerkmal. Die Umsetzung erfolgt in Instagram Stories oder TV.

Jugendliche sehen heutzutage weniger fern. Die Zielgruppe auf Instagram ist damit ein eher junges Publikum  (Quelle: statista.com). Die 18 bis 34-Jährigen wollen sich auf Social Media vom Alltag ablenken lassen. Damit Journalisten diese Zielgruppe erreichen, müssen sie die Möglichkeiten von Instagram ausschöpfen.

Im Wissenschaftsjournalismus beispielsweise generieren die Journalisten mit einer hohen Beitragsqualität viele Likes und bieten gleichzeitig Gesprächsstoff für den Austausch der Follower in den Kommentaren. Sportjournalisten dagegen vermitteln ihren Followern in ihrer Reihe „Das Wochenende in der Bundesliga“ die Ergebnisse des vergangenen Spieltags und anstehende Trainerwechsel.

Instagram Stories eignen sich für Blicke hinter die Kulissen. Journalisten veröffentlichen Eindrücke von Kriegsgebieten, Veranstaltungen auf dem roten Teppich oder vom Spielfeldrand – je nach Positionierung der eigenen Marke in einem wiedererkennbaren Stil.

Tipp 4: Die Konkurrenz beurteilen – die Königsdisziplin

Der Schlüssel zum Erfolg des Instagram-Auftritts liegt in der Adaption gut umgesetzter Konzepte. Journalisten beobachten, wie Wettbewerber sich auf der sozialen Plattform präsentieren. So entwickeln sie ein Gefühl dafür, welche Inhalte gut ankommen.

Journalisten sollten ihre Beobachtungen auf andere Berufsfelder ausdehnen. Dazu gehören beispielsweise Juristen und Mediziner. Diese gestalten die rechtliche und medizinische Aufklärung spannend. Anwälte geben ihren Followern Tipps zur Gesetzeslage. Werdende Ärzte machen Jugendlichen Lust auf eine Ausbildung im medizinischen Bereich.

Journalisten registrieren

  • wie persönlich die Ansprache der Abonnenten erfolgt,
  • welche wiederkehrenden Formate die Konkurrenten entwickelt haben und
  • welche Inhalte bei den Followern beliebt sind.

Die Beobachtungen setzen die Reporter bei ihren eigenen Beiträgen um.

Tipp 5: Die Highlights der Karriere präsentieren

Vor allem Freiberufler müssen sich auf Instagram vermarkten. In „Story Highlights“ halten Journalisten die größten Erfolge der bisherigen Laufbahn fest. Dazu zählen Auszeichnungen, Artikel in renommierten Zeitungen, Interviews und veröffentlichte Bücher.

Um trotzdem auf Augenhöhe zu kommunizieren, verwenden Reporter den Fragesticker in Stories. Dort können Abonnenten unter anderem solche Fragen stellen:

  • „Wie sieht der Alltag eines Journalisten aus?“
  • „Was macht den Beruf besonders spannend?“
  • „Wie wird man Journalist?“
  • „Welche war die größte Veranstaltung, von der du jemals berichtet hast?“

Dadurch entsteht die wichtige enge Bindung zur Community. Der Reporter wirkt authentisch, zeigt Interesse an seinen Followern und bewegt sich auf Augenhöhe.

Fazit

Instagram bietet Journalisten viele Chancen. Es ist wichtig, dass Journalisten sich auf die Kreativität sowie den eigenen Erfahrungsschatz verlassen.
Eine ansprechende Social-Media-Persönlichkeit begeistert das Publikum. So steigern Journalisten die Bekanntheit, das Ansehen und die Reichweite ihrer Marke.
Dabei agieren Reporter auf Augenhöhe mit den Abonnenten. So entwickeln Journalisten sich zu Pionieren auf Instagram.

Titelillustration: Esther Schaarhüls

Das Magazin Fachjournalist ist eine Publikation des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV).

Fotocredit: privat

Die Autorin Jessica Flaster ist Expertin für Social Media Themen. Die gelernte Online-Redakteurin gibt ihrer Leserschaft vertiefte Einblicke in die Welt des Instagram Marketings. Als Ausgleich zu ihrem Job bei ReachOn fotografiert sie gerne spannende Motive in der Natur.

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