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Wie man einen spannenden, praxisnahen Gesundheitsartikel verfasst

Artikel über unsere Gesundheit gibt es im Netz zuhauf. Mal besser, mal schlechter geschrieben. Doch wie schreibt man einen exzellenten, an der Wissenschaft orientierten und dennoch leicht verständlichen Beitrag, der maximalen Mehrwert bietet? In diesem Beitrag widmen wir uns diesem Thema und sehen uns an, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt werden kann.

Das Themengebiet Fitness und Gesundheit ist riesig. Auch das Interesse daran ist sehr groß, schließlich ist die Gesundheit unser wichtigstes Gut. Daher gibt es jede Menge größerer und kleinerer Magazine, persönliche Blogs und Nischenseiten, auf denen Gesundheitsthemen besprochen werden. Dabei wird kein Feld ausgelassen, kaum ein Thema wurde bisher noch nicht behandelt. Wenn man dennoch einen tollen Artikel verfassen möchte, den es in dieser Form noch nicht gibt, sind etwas Kreativität und Recherche gefragt.

Wie findet man Ideen für Gesundheitsartikel?

Die Frage, die jetzt im Raum steht: Wie komme ich an Artikelideen, die wirklich lesenswert sind? Dafür gibt es verschiedene Herangehensweisen. Hier sind meine persönlichen Favoriten:

  • die kritische Beäugung aktueller Trends. Vegane Ernährung, Paläodiät, Low-Carb, Low-Fat, ketogen, frutarisch oder die neuesten Nahrungsergänzungsmittel – neu aufkommende Trends und Diäten gibt es ständig. Hier kommen Artikelideen so gut wie von selbst. Denn alle neu hochkochenden Gesundheitstrends sollten – egal, wie gehypt sie werden – immer genau unter die Lupe genommen werden. Hierbei ist aber wichtig, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen und sich für oder gegen einen Trend auszusprechen. Besser ist es, faktisch zu bleiben und (wenn vorhanden) wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen.
  • persönliche Erfahrungsberichte. Wissenschaft und Studien sind super. Doch nicht immer deckt sich das, was Zahlen und Daten belegen sollen, eins zu eins mit der realen Welt. Dabei ist es gleichgültig, ob es um Krankheiten, Sport, Ernährung oder die neue Generation von Treckingsschuhen geht. Interessant geschriebene Erfahrungsberichte über bestimmte Produkte oder Lebenssituationen sind aber immer lesenswert. In solchen Artikeln kann auch mal getrost auf wissenschaftliche Erkenntnisse verzichtet werden. Der Mensch steht hier im Vordergrund. Auch eine ordentliche Dosis Subjektivität ist hier erlaubt. Nein, sogar erwünscht.
  • der Mammut-Artikel. Es lässt sich auch durchaus gut über Themen schreiben, die gefühlt schon unendlich oft behandelt wurden. Hier ist natürlich zu beachten, dass man sich von der Masse abheben sollte. Das ist gar nicht so einfach. Mit einem „Mammut-Artikel“, wie ich ihn nenne, gelingt das durch umfassende und praxisnahe Hilfestellungen. Ein solcher Artikel muss das angesprochene Thema komplett abdecken, super recherchiert und mit hilfreichen Medien garniert sein. Kurz gesagt: Nach dem Lesen des Artikels sollten keine Fragen offenbleiben. Auf diese Weise kann auch ein Mainstream-Thema zu einem herausragenden Artikel werden.

Wie man gründlich und zeitsparend recherchiert

Wer diesen Beitrag liest, schreibt vermutlich nicht zum ersten Mal. Dennoch ist es immer wieder gut, Wissen aufzufrischen oder neue Inputs zu bekommen. Bei einer zeitgemäßen Recherche muss nämlich nicht nur inhaltlich recherchiert werden. Gerade für Online-Magazine ist es aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung wichtig, konkurrierende Webseiten und deren Inhalte zu analysieren, bevor es an das Verfassen des eigenen Textes geht.

Aus diesem Grund teile ich im Folgenden meine persönliche Vorgehensweise:

  1. Suchvolumen und Konkurrenz. Bevor die Textproduktion startet, müssen ein paar Eckdaten erfasst werden. Selbstverständlich gehört hierzu das Suchvolumen des targetierten Keywords. So wird klar, ob überhaupt Interesse am Thema besteht. Ist dies geklärt, sollte analysiert werden, was die Konkurrenz zum entsprechenden Thema an Content zu bieten hat. Wie viele Wörter umfassen die am besten gelisteten Artikel? Was haben sie inhaltlich zu bieten? Um Zeit zu sparen, ist es empfehlenswert, die Top-3-Ergebnisse der Google-Suche näher anzuschauen. Dass diese Artikel so weit oben im Ranking stehen, hat gute Gründe.
  2. Was ist inhaltlich gefragt? Keiner möchte Artikel schreiben, die später nicht gelesen werden. Deshalb ist es so wichtig, die Menschen in dieser Zielgruppe richtig anzusprechen. Aus diesem Grund sollte vorher möglichst gut bekannt sein, wie sich die Leserschaft, an die sich der Artikel richtet, zusammensetzt und was sie dazu bewegt, den Artikel auch wirklich durchzulesen. Gelingt dieses Vorhaben, wirkt sich das sehr positiv auf die eigene Marke aus. Dabei ist es egal, ob wir von Printmedien oder einem Online-Magazin sprechen. Die Auswirkung bleibt die gleiche.
  3. Wissenschaftliche Fakten. Wissenschaft liegt nicht immer richtig und ist nicht immer in sich widerspruchsfrei. Aber dennoch ist sie der beste Indikator dafür, ob wir (beim Thema Gesundheit) das Richtige tun oder ein eher kontraproduktives Verhalten an den Tag legen. Da es zu gesundheitlichen und sportlichen Themen meist sehr viele Studien gibt, sollten wir diese selbstverständlich auch nutzen. Damit der Leser diese nicht extra umständlich zusammensuchen muss, erledigen wir das. Das bedeutet nicht, dass der Artikel zur komplexen Doktorarbeit werden muss, sondern vielmehr, dass die besten wissenschaftlich gesammelten Erkenntnisse unauffällig in den Text einfließen.

Wissenschaftlichen Inhalt anregend gestalten

Wie bereits angesprochen, sind wissenschaftliche Erkenntnisse sehr wichtig. Mit ihnen können wir unsere Ziele effektiver und effizienter erreichen. Doch anstatt unsere Leserschaft mit einem Haufen an Fakten und Daten zu überfordern, sollten wir ein feines Gefühl dafür entwickeln, wann die Grenze des zumutbaren erreicht ist.

Schließlich soll am Ende klar sein, wie die Theorie in der Praxis am besten umzusetzen ist. Für Journalisten und Blogger bedeutet das, einen Weg zu finden, das Geschriebene mit leicht verständlichen, kurz und prägnant gehaltenen Fakten zu unterfüttern.

Das wird am Beispiel Nahrungsergänzungsmittel „Eiweißpulver“deutlich: Propagiert wurden lange Zeit BCAAs, das sind verzweigtkettige Aminosäuren (Branched-Chain Amino Acids), die in Pulver oder Kapselform eingenommen werden. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien ergeben, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel mehr oder weniger keinen Nutzen hat. Stattdessen wird empfohlen, auf sogenannte EAAs, essenzielle Aminosäuren (essential amino acids), oder normales Proteinpulver zu setzen.

Wie tief man nun ins Thema einsteigt, hängt vom Kontext ab. Schreibe ich gerade für ein waschechtes Bodybuildingmagazin? Dann ist es angebracht, einige Studien zu zitieren und detaillierter zu werden. Schreibe ich für einen Blog, der allgemein gehalten ist und sich an die breite Masse wendet? Hier reicht eine eher oberflächliche Erklärung.

In allen Fällen ist aber zu beachten, dass praxisnah informiert werden soll, ohne den Lesenden zu überfordern.

Das Wichtigste – der maximale Mehrwert

Neben all den angesprochenen Punkten ist es aber stets die eine Sache, die einen Artikel lesenswert macht: der Mehrwert. Das bedeutet vor allem, einen informativen, wissenswerten und fachlich korrekten Artikel zu schreiben.

Um das zu erreichen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  1. Inhaltliche Korrektheit. Menschen machen Fehler. Auch beim Schreiben von Artikeln können Dinge schief gehen. Umso wichtiger ist es, Fakten aus verschiedenen Quellen gegenzuprüfen. Gerade im Gesundheitsbereich ist das enorm wichtig, da falsche Tipps unter Umständen schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können.
  2. Verständlichkeit. Fachwissen verständlich und einfach zu vermitteln, ist der beste Weg, die Leserschaft für sich zu gewinnen. Nach dem Lesen des Artikels sollten so wenige Fragezeichen wie möglich übrigbleiben. Dazu können auch Infografiken, Videos oder weiterführende Links beitragen.

Darüber hinaus kann Mehrwert aber noch viel mehr bedeuten. Seinen eigenen Stil einzubringen ist am Ende nämlich genau das, was Leser immer wieder zurückkommen lässt. Dies kann vieles bedeuten – so unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Schreibstile.

Ob eher trocken und sachlich oder doch eher mit etwas Wortwitz und Charme garniert – möglich ist alles. Aber auch hier ist es wieder entscheidend, den Kontext nicht aus dem Blick zu verlieren. Schreibe ich für ein medizinisches Fachblatt? Hier bleibe ich sehr sachlich und informativ. Verfasse ich gerade einen Artikel für einen Yoga-Blog? Hier kann ein etwas lockerer Schreibstil guten Anklang finden.

Ein wahres Meisterstück wird ein Artikel aber erst dann, wenn mit Leidenschaft und Spaß geschrieben wird.

Titelillustration: Esther Schaarhüls

Das Magazin Fachjournalist ist eine Publikation des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV).

Dennis Fajt ist Autor und freier Journalist für Magazine im Bereich Gesundheit und Online-Marketing. Neben seiner Tätigkeit in seiner Agentur Digital100 bloggt er auf seiner Seite weightdown.de über Gesundheits- und Fitness-Themen.

 

 

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