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SEO – die technischen Aspekte

Das Optimieren von Texten und Websites für Suchmaschinen, die Search Engine Optimization (SEO), könnte mittlerweile ein Ausbildungsberuf sein. Die immer komplexer werdende Aufgabe, gut in Suchmaschinen zu ranken, ist vielschichtig und herausfordernd, besonders in kompetitiven Nischen. Doch mit den hier vorgestellten Tools haben Sie bereits eine fundierte Basis für die technische Umsetzung, gut auffindbar zu sein.

In meinem letzten Beitrag bin ich auf die inhaltlichen Aspekte der Suchmaschinenoptimierung eingegangen. Heute geht es darum, welche technischen Grundvoraussetzungen erfüllt werden müssen, um gute Positionen in den Suchmaschinen zu erreichen.

Während sich der Content auf Blogs und Websites mit der Zeit und steigender Erfahrung stetig weiterentwickelt und verbessert, sollte die technische Basis direkt von Anfang an so sauber wie möglich aufgesetzt werden. Spätere Änderungen bringen in vielen Fällen einen immensen Aufwand mit sich. Das sollte verhindert werden.

Warum die technische Seite von SEO so wichtig ist

Niemand möchte auf einer Website landen, die unübersichtlich und schlecht strukturiert ist. Keiner mag es, aufgrund unfassbar langer Ladezeiten wertvolle Lebenszeit zu vergeuden. Wenn eine Website eines oder mehrere dieser Attribute vorweist, ist sie langfristig dem Untergang geweiht.

Denn Suchmaschinen wie Google und Co. sammeln heutzutage im großen Stil Daten über die Website-Nutzung. Diese Daten sagen aus, wie zufrieden die Besucher der jeweiligen Seite mit dem Content und der technischen Performance sind.

Dabei wird beispielsweise erfasst, wie lange potenziell Interessierte auf einer Seite bleiben oder wie viele von ihnen die Website direkt wieder verlassen. Springen sie schnell wieder ab bzw. verweilen im Schnitt nur sehr kurz, wirkt sich das negativ auf die Rankings aus.

Das sollte natürlich mit allen Mitteln vermieden werden. Neben hochwertigen Inhalten helfen dabei auch ein technisch einwandfreies Leistungsangebot sowie eine solide Grundstruktur.

Dazu zählen unter anderem

  • schnelle Ladezeiten;
  • eine übersichtliche Navigation;
  • eine sinnvolle interne Verlinkung.

Die Basis – eine saubere Grundstruktur

Bevor über die Verbesserung der Ladezeiten nachgedacht werden kann, muss eine grundsolide Basis vorhanden sein. Falls die Website schon älter ist und die Grundstruktur bereits besteht, kann gegebenenfalls nachgebessert werden. Leider ist damit oft ein erhöhter Aufwand verbunden.

Diese Punkte sind entscheidend:

  1. Domain und Hosting: Eine eigene, einzigartige Domain ist die unabdingbare Voraussetzung für einen professionellen Internetauftritt. Domains wie „baeckerei-mueller.blogger.com“ sind ein absolutes No-Go. Hier lohnt es sich, ein paar Euro im Jahr zu investieren, um mit einer soliden, einprägsamen Domain arbeiten zu können. Auch das Hosting-Paket sollte mit Bedacht gewählt werden. Hier gibt es deutliche Unterschiede, was die Serverreaktion – und somit die Ladezeit – betrifft. Wer hier spart, spart am falschen Ende. Ein professionelles Hosting ist bereits für wenige Euro im Monat erhältlich.
  2. Software: Wer eine Website betreiben möchte, steht am Anfang vor der Frage, mit welcher Software die Website aufgebaut werden soll. Hier gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Zur Wahl stehen ein sogenanntes CMS (Content-Management-System) oder ein Website-Baukasten. Die Entscheidung, welches System man nutzen sollte, ist schnell geklärt: Baukasten-Systeme sind nur für Hobby-Projekte empfehlenswert, an die keine hohen Ansprüche gestellt werden. Für einen ernst zu nehmenden Internet-Auftritt sollte definitiv ein CMS gewählt werden.Das mit Abstand beliebteste und meistgenutzte CMS ist die Software WordPress. WordPress ist aus guten Gründen auch meine persönliche Empfehlung.
  3. Menü/Navigation: Wer die Besucher seiner Website zufriedenstellen möchte, erstellt eine logisch aufgebaute, übersichtliche Menüstruktur. Die wichtigsten Unterpunkte der Website sollten hier immer prominent verlinkt sein. Das können – je nach Branche und Zielgruppe – wichtige Blogartikel, Produktkategorien oder auch Informationen zum Autor oder zum Unternehmen sein. Hierbei ist es enorm wichtig, sich in die Lage der User zu versetzen.
  4. Theme/Design: Ebenfalls von grundlegender Bedeutung ist die Wahl des Themes. Das Theme ist die Design-Basis, auf der alles andere aufbaut. Es ist mit Bedacht zu wählen und zu reflektieren, denn wird das Theme zu einem späteren Zeitpunkt geändert, kann dies zu Fehlfunktionen führen – teilweise sogar zur kompletten „Zerstörung“ der gesamtem Website. Das kann den Website-Betreiber weit zurückwerfen, vor allem, wenn bereits viel Zeit und Arbeit im Projekt steckt. Bevor ein Theme gewählt wird, sollte man sich vorher Bewertungen ansehen. Insbesondere die Kriterien Ladezeit und SEO-Freundlichkeit spielen hier eine wichtige Rolle. Wird das Theme bei bereits aufgebauten Seiten geändert, empfiehlt es sich, vorher ein Back-up zu erstellen.

Wer mit SEO beginnt und WordPress nutzt, sollte unbedingt darauf achten, dass die Einstellungen es den Suchmaschinen erlauben, die Seite zu indexieren. Im WordPress-Dashboard ist in der linken Spalte unter dem Punkt Einstellungen → Lesen → Sichtbarkeit für Suchmaschinen der Satz „Suchmaschinen davon abhalten, diese Website zu indexieren“ zu finden. Hier ist es wichtig, das sich links davon befindliche Kästchen nicht anzukreuzen. Nur so ist es den Suchrobotern gestattet, die Website zu indexieren bzw. in den Suchergebnissen anzuzeigen.

Die besten Tools für die SEO

WordPress (und auch andere CMS wie Drupal, Joomla oder Typo3) bilden ein solides Grundgerüst für professionelle Websites. Aber: Sie können bei Weitem nicht alles, um das Maximum der technischen Suchmaschinenoptimierung herauszuholen.

Wenn es beispielsweise darum geht, die Ladegeschwindigkeit zu erhöhen oder Besucherzahlen und Verhaltensweisen zu analysieren, stößt man sehr schnell an die technischen Grenzen. Zum Glück ist das kein großes Problem, denn es stehen (vor allem für WordPress) jede Menge Plug-ins zur Verfügung.

Die folgenden Plug-ins sind empfehlenswert:

  • Google Search Console: Die Search Console ist dazu da, Websites zu indexieren, Sitemaps einzureichen und Analysen des Traffics einzusehen. Besonders bei neu aufgesetzten Websites ist es wichtig, Sitemaps möglichst schnell einzureichen, damit Google über die Existenz der Seiten in Kenntnis gesetzt wird.
  • Google Analytics: Google Analytics ist ein Tool, welches (ähnlich der Search Console) Analysen und Statistiken zum Website-Traffic zur Verfügung stellt. Allerdings gehen die Statistiken weit mehr in die Tiefe. Hier sind nicht nur einfache Besucherzahlen einzusehen, sondern auch Verweildauern und Verhaltensweisen von Website-Besuchern. Diese Daten ermöglichen es, den Aufbau der Seite an die Bedürfnisse der User anzupassen und weiterzuentwickeln. Das kann langfristig zu besseren Rankings führen.
  • Google Page Speed Insights: Mit diesem Tool kann festgestellt werden, ob die eigene Website hinreichend kurze Ladezeiten bietet. Ist dies nicht der Fall, werden von Google direkt technische Verbesserungsvorschläge unterbreitet.
  • Yoast SEO: Wer WordPress benutzt, kommt an diesem SEO-Plug-in eigentlich nicht vorbei. Es zeigt einem unter anderem unter jedem Blogbeitrag an, wie hoch die Keyworddichte sein sollte, ob Zwischenüberschriften optimal gewählt sind und der verfasste Text gut lesbar ist. Zusätzlich können mit diesem Tool Metadaten wie der Title-Tag oder die Meta-Description eingestellt werden.
  • WebP Converter for Media: Dieses Plug-in wandelt alle Bilder in das moderne WebP Format um. So können kürzere Ladezeiten erreicht werden.
  • Plug-ins für bessere Ladezeiten: Eines der wichtigsten Plug-ins ist das, welches den Website-Code minimiert – und somit die Ladezeiten erheblich verbessert. Hier kann allerdings keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen werden. Entscheidend ist hier vor allem das Budget des Website-Betreibers.

Die wohl besten Tools auf dem Markt sind WP-Rocket und Nitropack. Diese sind allerdings kostenpflichtig. Möchte man auf eine kostenfreie Alternative zurückgreifen, kommen beispielsweise das Plug-in Autoptimize oder WP Optimize infrage.

Fazit

Im Fokus jeder Website steht der Content. Er ist entscheidend dafür, ob die Seite ein Erfolg wird – oder potenziell Interessierte fern bleiben. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Doch neben dem Inhalt ist auch die technische Seite der Suchmaschinenoptimierung wichtig, um das Gesamtbild abzurunden.

Dazu gehören insbesondere eine gut strukturierte, übersichtliche Menüführung, solide Ladezeiten und eine logisch aufgebaute interne Verlinkung. Wer sich vorher nicht wirklich mit diesem Thema beschäftigt hat, ist anfangs vielleicht ein wenig überfordert. Mit etwas Einarbeitungszeit und den richtigen Tools steht der technischen Optimierung allerdings nichts im Wege.

Titelillustration: Esther Schaarhüls

Das Magazin Fachjournalist ist eine Publikation des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV).

Dennis Fajt ist Autor und freier Journalist für Magazine im Bereich Gesundheit und Online-Marketing. Neben seiner Tätigkeit in seiner Agentur Digital100 bloggt er auf seiner Seite weightdown.de über Gesundheits- und Fitness-Themen.

 

 

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